Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik

Buttons "Barriere Melden"

Datum 01.12.2020

Digitale Barrierefreiheit – Barrieren gemeinsam aus dem Weg räumen

Buttons „Barriere melden“ kostenfrei zum Download
Der 3. Dezember als der „Internationale tag der Menschen mit Behinderungen“ ist ein weiterer Tag, der genutzt werden kann, um Barrieren abzubauen. Seit Ende September 2020 sind die Betreiber von Webseiten öffentlicher Stellen verpflichtet, den Zugang zu ihren Websites, inklusive Intranet und Downloadbereich barrierefrei zur Verfügung zu stellen. Die Verpflichtung zur Barrierefreiheit gilt für alle Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen.

Hierbei handelt es sich zum Beispiel um die digitalen Angebote der Ministerien und des Parlaments, der Arbeitsagenturen, der Jobcenter oder der Deutsche Bahn, die barrierefrei zu gestalten sind. Aber dies gilt auch für die Service-Angebote der öffentlichen Stellen in den Ländern, auf kommunaler Ebene und für Verwaltungen vor Ort wie Bürgerämter.
„Wir sehen gerade im Augenblick, welchen Stellenwert Information und Kommunikation im digitalen Raum einnehmen. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist die digitale und barrierefreie Kommunikation noch wichtiger, denn oft ist dies der einzige Weg für sie, ihr Leben zu organisieren und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten“ so Michael Wahl, Leiter der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund). „Als BFIT-Bund sehen wir es als unsere Aufgabe an, bei der Lösung vorgefundener Barrieren zu helfen.“
Gemäß der EU-Richtlinie 2016/2102 (über den barrierefreien Zugang zu den Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen) müssen öffentliche Stellen „eine detaillierte, umfassende und klare Erklärung zur Barrierefreiheit" auf ihrer Website bereitstellen.
Der Nutzer soll Mängel, die ihm auffallen, mittels eines in der Erklärung enthaltenen „Feed-back-Mechanismus“ dem Betreiber mitteilen können. Damit kann er ebenfalls die nicht barrierefrei zugänglichen Informationen in zugänglicher Form anfordern.
„Das bedeutet, auf den öffentlichen Websites muss eine barrierefrei gestaltete Möglichkeit zur Verfügung stehen, mit welcher der Nutzer digital barrierefrei Kontakt aufnehmen kann, z. B. also über eine verlinkte E-Mail-Adresse“ führt Herr Wahl weiter aus.
Hierfür stellt die BFIT-Bund auf ihrer Website die Buttons "Barriere melden" kostenfrei zum Download zur Verfügung. Ihre Darstellung entspricht den Kontrastanforderungen des Web-Content-Accessibility-Guidelines (WCAG) Kriteriums 1.4.3. Auch sind diese Buttons für Menschen mit Lernschwierigkeiten verständlich, wie eine Prüferin für Usability bestätigte.
Mit den Buttons „Barriere melden“ können die Betreiber der Websites barrierefrei auf die Möglichkeit, digital Kontakt aufzunehmen, hinweisen, womit sie ihrer Verpflichtung zu einem „Feed-back-Mechanismus“ nachkommen.
Besucher des Webauftrittes, die aktiv diese Buttons nutzen, wenn sie auf Barrieren stoßen, tragen dazu bei, Barrieren aufzudecken und das Bewusstsein für digitale Barrierefreiheit zu entwickeln.
Denn letztendlich entstehen Beeinträchtigungen durch die Interaktion mit einer Gesellschaft, die die Vielfalt des menschlichen Lebens nicht als Norm erkannt hat. Wenn sich eine Gesellschaft dessen bewusst ist, was alles eine Barriere für andere Menschen sein kann, kann Barrierefreiheit entstehen.
Der Leiter BFIT-Bund, Michael Wahl, sieht ebenso viele Facetten von Barrierefreiheit wie es Aspekte des Zusammenlebens als Gesellschaft gibt. „Es gibt zum einen die baulichen Barrieren, die viele wahrnehmen können, wenn sie darauf achten. Doch es sind vor allem die sozialen und kommunikativen Barrieren, insbesondere im digitalen Raum, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen verhindern.“
„Jede Barriere, die fällt, bedeutet mehr Teilhabe. Und gemeinsam können wir daran arbeiten, digitale Barrierefreiheit herzustellen“, meint Michael Wahl.

Weitergehende Informationen:

Buttons zum Download
https://www.bfit-bund.de/DE/Downloads/downloads.html